Auch weiterhin mit Maske und auf Abstand

Es war schon etwas viel, was einem nach den Schulferien an Neuigkeiten erwartete: Libanon, Belarus, der US-Wahlkampf, die Corona-Reisewarnungen usw.

Am stärksten haben mich die zahlreichen Demonstrationen bewegt, die in einigen Großstädten im August stattfanden. Waren es erst Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger und Querdenker, kommen jetzt die Pandemieleugner und Maskenmuffel hinzu. Angeblich wollen sie ihre Grundrecht verteidigen. Welche Grundrechte versagt man den Demonstranten? Einerseits zählen sie das Recht auf freie Meinungsäußerung auf und betonen, wenn man etwas gegen Ausländer sagt, ist man ein Nazi. Dann gibt es noch die Impfgegner, die behaupten: “Ein Impfstoff, mit dem ich mich impfen lassen MUSS – das ist doch Körperverletzung!” Andere Frage: Ist es dann nicht auch Körperverletzung, wenn man als vorerkrankter Mensch seine Freiheit wahrnimmt und einkaufen geht, um den persönlichen Lebensbedarf zu sichern, dabei aber von einem unwissentlich an Covid-19 erkrankten Menschen angehustet wird? Die vermeintliche Freiheit des Einen darf nicht zum Nachteil, für eine Freiheitseinschränkung, für den Anderen führen. Dieser „Widerstand“ ist ein Armutszeugnis für deren solidarisches Denken.

Unter den Teilnehmern kann man allerdings auch noch Rechtspopulisten, Reichsbürger und Rechtsextreme feststellen, die die Situation für sich und ihre Ziele ausnutzen.

Dass die Corona-Erkrankungszahlen nach der Urlaubszeit wieder steigen, war abzusehen. Auf Empfehlungen und Freiwilligkeit setzen, haben viele zwar beachtet, aber leider gibt es immer Menschen, welche die Regeln Hände waschen, Abstand halten und Maske aufsetzen, einzuhalten bereit sind. Überzeugungsarbeit fruchtet ebenfalls wenig. Nun werden hoffentlich wieder Bußgelder eingeführt, denn sonst wird sich wohl kaum etwas ändern.

Wenig Verständnis kann ich für Touristen aufbringen, die in Risikogebiete reisen und auch noch einen kostenfreien Test bei der Rückkehr erhalten. Viele reisen schon aus gesundheitlicher Vorsorge in diesem Jahr eben nicht ins Ausland. Es ist tatsächlich nicht leicht, sich einschränken zu müssen nach dem langen Lockdown. Der Jahresurlaub ist auch wichtig, aber es kann ja auch mal ein Urlaub innerhalb von Deutschland sein.

Im Urlaub hatte auch ich es mit einigen Maskenverweigerern zu tun. Manche denken, wenn man nur den Mund bedeckt, ist es ausreichend. Um solche Menschen mache ich jetzt einen großen Bogen. Ich finde sie ziemlich egoistisch oder zumindest gedankenlos.

Alle große Feiern in der Familie wurden in diesem Jahr abgesagt. Man sollte auch gut überlegen, ob man große Massenansammlungen in den Urlaubsgebieten und zu Hause doch besser meidet. Gegenseitige Rücksichtnahme ist im Moment der beste Schutz gegen Corona.

Passt auf Euch auf, bleibt vorsichtig und vor allem gesund!

Text: Christine Walther