Es ist nicht so einfach eine SPD-Veranstaltung zu organisieren. Wenn alle helfen, wird es eine gute Aktion. Das hat diesmal wunderbar geklappt. Danke an die beiden Referenten: den SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Kröber und den Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft Sven Weise. Ralph hat wieder die Moderation perfekt durchgeführt. Danke an Daniel für die toll gestylten Flyer. Bei der Verteilung von 2000 Stück in Siedlung und Ziebigk hat Manuela geholfen. Christian hat im AWO-Raum die Bestuhlung organisiert. Vielen Dank bei allen für die Unterstützung. Das Thema „Arbeiten bis zum Umfallen“ ist auf reges Interesse gestoßen. Wir hatten auch Bürger, die aus Halle und Wittenberg gekommen sind.
Zur Einführung brachte Ralph mich gleich mit zwei Bemerkungen zum Erstaunen. In Japan gibt es ein Spezialwort für den Tod durch Arbeit: Karoshi. Und 2022 war ein Rekordjahr bei psychischen Erkrankungen in Deutschland.
Martin Kröber nannte drei wichtige Aufgaben, die Voraussetzungen für optimale Arbeitsbedingungen sind:
- Tarif- und Vergaberecht bundesweit einführen
- Die Bildungspolitik muss sich ändern; junge Menschen müssen besser für das Leben vorbereitet werden.
- Der Mindestlohn muss weiter steigen.
Sven Weise beklagte die hohen Krankenfehltage in Sachsen-Anhalt. Jeder zweite Bürger erkrankt an Krebs. Im Alter von 40 – 49 ist ein besonders hoher Anstieg zu verzeichnen.
Neben der Bezeichnung Burnout gibt es jetzt noch einen neuen Begriff: Coolout. In der Pflege beschreibt und erklärt Coolout den Prozess einer moralischen Desensibilisierung.
Nach den Kurzvorträgen konnten die Bürger ihre Fragen stellen.
Statements und Fragen brachten folgende Erkenntnisse:
Die junge Generation hat andere Wünsche, als immer nur zu arbeiten.
Persönlich möchte ich ergänzen: Yoga, Meditation lernen und Konfliktmanagement in den Schulplan aufnehmen. Wir müssen umdenken: Nicht mehr nur: „Tu was, streng dich an!“ – Die Pausen sind der Taktgeber des Lebens!
Weitere Themen waren:
- Es werden Ausbildungsstellen für Rettungssanitäter gesucht.
- In den großen Betrieben fehlen anonyme Suchberater. Auch Workaholic ist eine Sucht.
- Gesundheitsminister Lauterbach will das Geld für Werbung bei den Krankenkassen streichen und dafür die Prävention stärken. Das hat allgemeine Zustimmung hervorgerufen.
- Flexible Arbeitszeit können positiv und auch negativ sein, genauso wie Homeoffice.
- Durch den Fachkräftemangel muss ein Umdenken bei den Arbeitsgebern erfolgen, um die Arbeitnehmerzufriedenheit am Arbeitsplatz zu steigen.
- Bemängelt wurde, dass es zu viel Bürokratie in den Medizin gibt.
- Auch die Verwaltungsentscheidungen führen häufig zu Frust bei den Bürgern.
- Wenn sich der Stress im Gesundheitswesen reduzieren ließe, käme uns allen das zu Gute:
- Abbau der Bürokratie, Digitalisierung vorantreiben, Gesundheitsvorsorge verbessern waren die allgemeine Wünsche.
Text: Christine Walther